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Eine Danksagung an Herrn Diepgen

 

Regierender Bürgermeister a. D. Diepgen mit dem Drachen, 1998 Die glückliche Tochter am Tag der Wiedervereinigung, 03. Okt. 1989 in Berlin

Wir waren beide berufstätig, mussten täglich unsere Kinder vor der Arbeit in den Kindergarten bringen. Es zerrte wirklich an Substanz. Der Wunsch, die Oma nach Berlin zu holen, wurde immer größer und dringender, wir haben uns den Kopf zerbrochen, wie wir die Ausländerbehörde „überreden“ können, meiner Mutter einen Einreisevermerk zu geben.

Das Schicksal meinte wohl gut mit uns: zufälligerweise hat mein Mann eines Tages in der Zeitung gelesen, dass der damalige Regierende Bürgermeister von seinem Amt zurückgetreten ist, um Bundespräsident zu werden. Sein Nachfolger hat zum Amtsantritt eine Bürgersprechstunde eingerichtet, um Petitionen der Bürger entgegenzunehmen und deren Probleme  abzuhelfen.

Darauf habe ich nur gewartet; mutig marschierte ich zum Berliner Rathaus, zog eine Wartemarke und wartete von 14:00 Uhr bis fast 19:00 Uhr.


Während der Wartezeit betrachtete ich das Gebäude, vom dessen Balkon aus und vor Zehntausenden von begeisterten Berliner Mitbürgern  ein gut aussehender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika einen berühmten Satz verkündet hatte: „Ich bin ein Berliner“, und das kurz nach der Errichtung der Berliner Mauer.

Die Sprechstunde war fast vorbei. Ich war die Letzte an der Reihe. Der neue Regierende Bürgermeister begrüßte mich mit einem festen Händedruck und ermuntert mich, ihm mein Problem zu schildern.


Ich habe ihm ausführlich von unserem Problem erzählt, dabei habe ich insbesondere das Gefühl der einzigen Tochter zu ihrer Mutter, die in der Nähe ihrer Mutter leben will, hervorgehoben. Er schien gerührt zu sein, denn er hat mir einen Mitarbeiter in seiner Partei empfohlen, der sich um meine Angelegenheit kümmern wird.

Ein paar Wochen später erhielt meine Mutter einen Reisepass mit der Einreisegenehmigung nach Berlin.


(Übersetzung von Đặng Tú Dũng)

 

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